Die in der Hegegemeinschaft Rheintal zusammengeschlossenen Jäger verstehen sich als Artenschützer, die nicht nur durch Abschüsse von Raubtieren wie Füchsen oder Waschbären (BZ vom 12. Februar) helfen, Arten den Fortbestand zu sichern, die von diesen bedroht werden, sondern auch durch gezielte andere Maßnahmen.
Insbesondere geht es Initiator Paul Schmid (69), Jäger aus dem Bad Krozinger Ortsteil Schmidhofen, um das Niederwild, also Tiere wie Rebhuhn, Kiebitz, Feldhasen oder Feldlerche. In einer Allianz fürs Niederwild hat man Landwirte durch entsprechende Ausfallzahlungen motiviert, Flächen nicht zu roden und sie stattdessen als Winterdeckung fürs Niederwild zu belassen.
Immerhin rund 16 Hektar im Gesamtgebiet der rund 18 000 Hektar umfassenden Hegemeinschaft konnten so mittlerweile als Rückzugsflächen für Niederwild gewonnen werden. Allein rund um Schmidhofen sind es 1,8 Hektar an Hecken und kleinen Wäldchen, auf denen nicht nur das Niederwild sich vor Sperber, Bussard oder Füchsen verstecken und brüten kann, sondern auch wieder Insekten heimisch werden können, die als Futter fürs Niederwild dringend gebraucht werden.
Doch dies reicht noch nicht aus, um etwa Bodenbrüter über den Winter zu bringen. Durch den Rückgang der Insekten braucht es Zusatzfutter, das sich das Niederwild aus Futtereimern mit Spezialfutter holt, die Schmid schon vereinzelt im Gestrüpp aufgehängt hat.
Durch eine dieser Tage überreichte Spende in Höhe von 1500 Euro unterstützt nun die Bürgerstiftung der Volksbank Staufen die Aktivitäten der Hegegemeinschaft Rheintal zum Erhalt der Artenvielfalt und ermöglicht es den Jägern, weitere 45 solcher Futtereimer in ihren 32 Revieren zu installieren.
Ressort: Bad Krozingen
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Sa, 19. Februar 2022