Fast 850 Millionen Euro Bilanzsumme 2018

Volksbank Staufen legt zu

Bei stabilem Gewinn konnte die Volksbank Staufen Bilanzsumme, Kreditgeschäft, Einlagen und Eigenkapital auch 2018 steigern. Die Investition in die neue Filiale in Ehrenkirchen hat sich gelohnt.

Klassiker sind Werke, die sich als wegweisend erwiesen haben und die man deshalb immer wieder gerne betrachtet. Für ihre Kunden erweist sich die Volksbank Staufen als Klassiker, deren Zahlen man gerne liest. So konservativ das Bankgeschäft hier betrieben wird, so erfolgreich war es auch im Geschäftsjahr 2018 wieder: "Wir verzeichnen viele Neukunden, die durch unsere gute räumliche Präsenz gerne ihre Bankverbindung zu uns verlegen," so Vorstandsvorsitzender Erhard Stoll im Gespräch mit der BZ.


Die Erfolgsbilanz
Die Bilanzsumme der Volksbank Staufen ist 2018 um 7,5 Prozent auf über 846 Millionen Euro angestiegen. Die Kundeneinlagen wuchsen um 7,4 Prozent auf über 586 Millionen Euro. "Auch im Kreditgeschäft konnten wir im vergangenen Jahr gut punkten. Wir haben eine Steigerung bei den Kundenkrediten in Höhe von 4,3 Prozent und erreichen ein Volumen von 310 Millionen Euro", so Vorstandsmitglied Thomas Lienhard im Bilanzpressegespräch, der sich darüber freute, dass man 528 Projekte mit fast 64 Millionen Euro Volumen finanzieren konnte. Der Jahresüberschuss belief sich wie im Vorjahr auf 7,4 Millionen Euro. Da die Ertragslage so stabil war, sei es erneut gelungen, das Eigenkapital um fast 10 Millionen Euro auf nun 147,5 Millionen Euro aufzustocken, so Erhard Stoll – nicht ohne Stolz über die nun 33 Prozent Eigenkapitalquote, die die für Banken vorgeschriebenen 8 Prozent um das Vierfache übertrifft.

Lokaler Player
Auf Basis dieser Kennzahlen schlage man der Vertreterversammlung am 16. April wieder eine Dividende von 7 Prozent vor, so Stoll weiter. Aufgrund seiner Leistungsfähigkeit zähle sein Geldhaus zu den bedeutendsten Steuerzahlern in der Region. "Davon profitieren auch die Kommunen, in denen wir mit Bankfilialen vertreten sind. Für uns als regional verwurzeltes Unternehmen ist es wichtig, dass wir uns in der Region und für die Region engagieren", so der langjährige Vorstandsvorsitzende (seit 1982), der darauf verwies, dass man auch 2018 wieder 250 000 Euro in die eigene Bürgerstiftung eintrug, deren Stammkapital nun volle 2 Millionen Euro betrage.




Erstaunlicher Bausparboom

Während bei Gewerbekunden und Kommunen angesichts guter Auftragslage oder Einnahmen 2018 kein großer Kreditbedarf notwendig gewesen sei, machten die Baufinanzierungen den größeren Teil des Wachstums aus, so die Vorstände, die in diesem Zusammenhang von einer Renaissance des Bauspargeschäfts berichteten. "Viele Kunden nutzen den Bausparvertrag als Zinssicherungsgeschäft für den Zeitraum, wenn die Zinsfestschreibung ausläuft", erklärte Lienhard.

Markenzeichen räumliche Präsenz
Den allgemeinen Risiken einer weiter sinkenden Zinsspanne, durch neuen Protektionismus drohender Handelskriege und unsicherer Finanzmärkte stehen nach Einschätzung der Volksbankvorstände eine robuste Binnennachfrage und ein nach wie vor extrem stabiler Arbeitsmarkt und Preisanstieg gegenüber, so dass sie positiv in die Zukunft blicken. Für diese Zukunft sehen sich Stoll und Lienhard mit ihrem Geschäftsmodell, das auf starker räumlicher Präsenz basiert, gut gewappnet. "Wir haben unsere komplette Organisation auf den persönlichen Service und die persönliche Beratung ausgebaut. Natürlich bieten wir unseren Kunden auch SB-und Online-Zugang an, aber die Filiale, die örtliche und räumliche Präsenz, hat erste Priorität", so Stoll. Die Investition von rund 450 000 Euro in die neue Filiale in Ehrenkirchen habe sich als absolut richtige Entscheidung erwiesen. Der Zuspruch hier wie insgesamt mit über 1000 neuen Konten 2018 zeige die hohe Sympathie bei den Kunden.

Personalsuche wird schwieriger
Zur Umsetzung dieser Geschäftsphilosophie ist das Personal besonders wichtig. Der leichte Rückgang zum Jahresende sei keineswegs eine Rationalisierungsmaßnahme – im Gegenteil: Man würde gerne zehn bis zwölf neue Mitarbeiter einstellen, wenn man sie denn fände. Ein stark fluktuierender Arbeitsmarkt mit zunehmenden Abwerbungen von weit auswärts erschwere die Personalsuche aber, so Stoll. Deshalb bilde man immer mehr aus: Derzeit gibt es 15 Azubis. Und man gehe neue Wege und mache gerade zwei gestandene Industriekaufleute zu Trainees.

 


von: Hans-Peter Müller
Fr, 22. Februar 2019